Von Miami nach Key West sind es etwa 170 Meilen und zwischen dreieinhalb und vier Stunden Fahrzeit über 42 Brücken. Wichtig, hast Du bereits ein Hotel gebucht? Wenn nicht, schau vorher mal nach, was es für Möglichkeiten gibt. Denn wenn man nach Key West fährt ist der Sonnenuntergang PFLICHT! Und danach wieder zurück nach Miami, glaub mir, das möchtest Du nicht. Wir haben das einmal gemacht, echt ätzend gewesen.

Die Fahrt von Miami bis zur ersten Insel zieht sich total, aber da muss man durch. Dann wird es aber auch schnell angenehmer zu fahren. Hoffentlich im Cabrio bei blauem Himmel. 

Über Key Largo und Islamorada kommst Du endlich zur berühmten Seven Mile Bridge, das Highlight der Fahrt. Genau genommen ist sie 6,79 Meilen lang, also gute 10 Kilometer und relativ am Anfang hat man das Gefühl, direkt auf dem Wasser zu gleiten, wenn sie etwas abfällt. Ein fantastischer Anblick und ein unvergessenes Erlebnis. Die Fahrt über die vielen kleinen Inseln ist immer wieder ein Genuss. Hätte man bereits 1819 gelebt und anstelle des amerikanischen Geschäftsmannes John Simonton Key West für 2000 Dollar gekauft, würde man heute trotzdem nicht mehr leben. Aber den Erben wäre es sicher gut gegangen! 🙂

Der südlichste Punkt der USA.

Auf Key West angekommen erst einmal Richtung Zentrum fahren und in der Nähe der Duval Street einen Parkplatz in irgendeiner Seitenstraße (kostenlos) suchen. Mit etwa 25.000 Einwohnern ist Key West ein Ort für viele Aussteiger und Überlebenskünstler. In der Stadt mit den vielen Bars und Souvenirläden angekommen (es riecht manchmal nach schalem Bier), erst einmal etwas treiben lassen und umschauen. 

Wichtigster Hotspot, „die Boje“. Southernmost Point der Vereinigten Staaten. Von hier sind es nur noch 90 Meilen bis nach Kuba. Die Boje musste übrigens immer wieder restauriert werden (siehe Zustand links bei unserem Besuch 2005), zuletzt 2017 nach dem Hurrikan Irma. Hier ist natürlich ein Foto Pflicht. Meistens stehen schon andere Touristen an, um ein Foto zu schießen. Das heißt also, Du machst ein Foto von Deinen Vorderleuten, die dann von Dir. Southernmost kannst Du auch noch öfter lesen. Southermost Friseur, Southermost Hotel usw.

Vor Dir waren bereits Ernest Hemingway und Tennessee Williams auf der Insel und hatten sicherlich auch immer einen Blick zur Uhr. Den darfst Du, wenn die Stunde voran schreitet, nicht außer acht lassen. Wichtig, schaue nach, wann die Sonne untergeht und plane dein Abendessen entsprechend ein. Auch hier kann ich das Hard Rock Café sehr empfehlen. Es ist lecker, hat eine tolle Lage, man kann draußen sitzen. Auf Cocktails kannst Du aber getrost verzichten, die werden, wenn sich das nicht geändert hat, im Pappbecher serviert.

Für den Sonnenuntergang MUSST Du unbedingt rechtzeitig am Mallory Square sein. Erst bestaunst Du die Feuerschlucker und andere Alleinunterhalter und suchst Dir dann aber einen guten (Sitz) Platz in erster Reihe zur Sonne. Denn der Hauptgrund für einen Besuch auf Key West ist der spektakuläre Sonnenuntergang, den Besucher und Einheimische täglich zelebrieren. 

Die Sonne geht erst ganz langsam unter. Die ersten Schiffe kommen zum Vorschein. Dann geht es plötzlich schnell. Bei guter Sicht, ein paar „Deko-Wolken“ sind erwünscht, neigt sich dieser „gelbe Ball“ majestätisch gen Wasser . Was für ein Anblick. Gänsehaut pur. An dieser Stelle brauchst Du Dich auch nicht zu schämen, mit den anderen zu klatschen! 

Und jetzt wäre übrigens ein guter Moment für Deinen Heiratsantrag (Foto bitte schicken). Wird dann, wenn Ihr möchtet, hier veröffentlicht!!! 

Ist sie untergegangen, WICHTIG, noch nicht gleich weglaufen. Meistens verfärbt sich der Himmel immer wieder neu, es ist wunderschön (übrigens ähnlich an der gesamten Westküste Floridas).

Erst wenn das „erledigt“ ist, kannst Du Dich ins Nachtleben stürzen!  

 

Wir waren sogar einmal mit meinen Eltern und Schwiegereltern in Florida. Das war wirklich eine schöne Reise und wird immer in meinen Erinnerungen bleiben. Es war unser Geschenk zur goldenen Hochzeit meiner Eltern. Sie konnten es damals gar nicht fassen. Und da sie kein Englisch sprechen, hatten wir beschlossen, Schwiegereltern einfach mitzunehmen. Die konnten das nämlich auch nicht. Herrlich!