Ein Verbrechen an Stadt, Natur und Menschlichkeit!
Was hier in der Lornsenstraße geschehen soll, ist keine einfache Sanierungsmaßnahme, kein Fortschritt, kein Gewinn. Es ist eine Umweltkatastrophe, deren Ausmaß noch immer viele unterschätzen oder nicht sehen wollen. Denn was hier vernichtet wird, ist kein leerstehender Beton, keine Brache, kein totes Grundstück. Es ist ein lebendiger, atmender Ort. Und was an seine Stelle treten soll, ist kalt, grau, gesichtslos. Es raubt uns nicht nur Licht, Luft und Lebensqualität, es raubt uns die Zukunft.

Allee in Gefahr, Schatten gegen Hitze!
Die Baumallee entlang der Lornsenstraße ist nicht nur schön und geschützt. Sie ist überlebenswichtig für das Mikroklima der Stadt. Jeder einzelne dieser alten Bäume kühlt seine Umgebung um bis zu 5 °C herunter. Ein einziger großer Straßenbaum kann mehr als 500 Liter Wasser pro Tag verdunsten. Das entspricht über 1.000 Kühlschränken. Gleichzeitig filtert er Feinstaub, bindet CO₂, schützt vor UV-Strahlung, dämpft Lärm. All das, bedroht.

Diese Bäume stehen unter Bestandsschutz. Und doch sollen sie geopfert oder geschädigt werden. Durch Abriss, Neubau, Erschütterung der Wurzeln, Schattenwürfe durch Neubauten. Man zerstört jahrzehntealte Kühlaggregate der Natur, in einer Zeit, in der die Städte im Sommer brennen.

Zerstörung eines Ökosystems!
Hier leben Vögel, Wildbienen, Igel, Eidechsen, Einhörnchen und viele andere tierische Bewohner. Darunter auch der Zaunkönig, ein streng geschützter Brutvogel, der dichte Hecken und ungestörte Rückzugsräume braucht. Diese Vegetation ist nicht einfach „grün“. Sie ist Lebensraum. Sobald Beton sie ersetzt, stirbt nicht nur die Pflanze, sondern ein ganzer Kreislauf.

Graue Energie und der CO₂-Wahnsinn des Neubaus!
Wer heute funktionierende Gebäude abreißt, vernichtet Millionenwerte an Energie, sogenannte graue Energie, die bereits in das Haus investiert wurde: in Zement, Stahl, Glas, Maschinen, Arbeitskraft. All das wird durch den Abriss irreversibel verschwendet.

Dabei verursacht allein der Abriss eines Wohnblocks dieser Größe hunderttausende Kilogramm CO₂ pro Einheit entstehen beim anschließenden Neubau bis zu 80 Tonnen CO₂, bevor überhaupt jemand eingezogen ist. Zum Vergleich:
Ein durchschnittlicher Mensch in Deutschland verursacht pro Jahr rund 10 Tonnen CO₂. Der Neubau einer Wohneinheit entspricht also acht Jahren Klimaschaden, pro Person.

Genossenschaftlicher Verrat!
Und wer ist verantwortlich?
Eine Genossenschaft. Ausgerechnet. Eine, die sich mit Gemeinschaft, Verantwortung, Nachhaltigkeit schmückt. Eine, die vorgibt, im Sinne der Menschen zu handeln und nun deren Leben, deren Wurzeln, deren Umwelt auslöscht.

Diese Maßnahme wird von genau den Menschen mitfinanziert, die betroffen sind, durch ihre Mieten, ihre Einlagen, ihr Vertrauen. Doch das Vertrauen ist jetzt gebrochen. Für immer.

Die Entscheidungsträger dieser Genossenschaft tragen eine Verantwortung, die sie nicht abschütteln werden. Ihr Ruf wird beschädigt sein, über Kiel hinaus. Was hier passiert, wird sich herumsprechen. Wir werden dafür sorgen. In den Vierteln, auf den Plätzen, in den Medien. Von Mensch zu Mensch. Von Stadt zu Stadt.

Wir werden diese Geschichte wie Samen im Wind streuen. Oder wie Schweiß auf Beton, der sichtbar bleibt, wenn man Lebendiges niederwalzt.

Schluss mit Betonpolitik, Zeit für echten Klimaschutz!
Wenn Städte überleben wollen, müssen sie grüner werden, nicht grauer.
Wir brauchen Frischluftschneisen, keinen Versiegelungswahn.
Wir brauchen Artenvielfalt, keine Betonmonotonie.
Wir brauchen Mut zur Erhaltung, nicht Feigheit hinter Investitionsplänen.

Deshalb: Sprecht darüber. Erzählt es weiter. Teilt es überall.

In Kiel, Hamburg, Berlin, auf Instagram, in WhatsApp-Gruppen, auf dem Wochenmarkt.
Redet mit den Genossinnen und Genossen, die nicht wissen, wofür sie zahlen.
Redet mit der Stadt. Mit der Politik. Mit euren Freunden.

Denn wer heute schweigt, wird morgen nichts mehr retten können.
Hier geht es nicht nur um ein Haus. Es geht um eine Haltung zum Leben.
Und um den Mut, sie zu verteidigen.

Unser Anliegen macht längst nicht mehr nur in Kiel die Runde. Sogar bis in die Schweiz hat sich das Vorhaben herumgesprochen.
Die Organisation HouseEurope!, eine eingetragene, gemeinnützige Initiative, setzt sich europaweit für einen grundlegenden Wertewandel im Bausektor ein, sozial, ökologisch und ökonomisch. Auch sie weiß inzwischen von der Situation in der Lornsenstraße.
Wir sind vernetzt und wir unterstützen uns gegenseitig.
Schaut euch die Arbeit von HouseEurope! an und stärkt auch ihren Einsatz für den Erhalt statt Abriss.
Das ist erst der Anfang.

Hier gehts zu HouseEurope!

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