Sol Fuerteventura Jandía

Informationen Stand Dezember 2021

Wo soll es hingehen?

Wenn man Ende November noch einmal etwas Sonne tanken möchte, das Reiseziel aber möglichst einigermaßen schnell mit dem Flugzeug erreichbar sein soll, gibt es nicht so viele Möglichkeiten. Die Balearen sind eigentlich bereits zu kalt. Was bleibt, sind die Kanaren. Die spanische Inselgruppe vor der Nordwestküste Afrikas haben um diese Jahreszeit meistens noch über 20 Grad, was allemal besser als in unserer Heimat ist. Die Frage ist aber, welche dieser Inseln soll es sein? Zur Auswahl stehen Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa, La Gomera, La Palma und El Hierro. Es steht zur Wahl schwarzer oder weißer Sandstrand. Da zur Zeit ein Vulkan auf La Palma wütet, konnten wir diese Insel schon einmal auf der Liste streichen. 

Nun bin ich, auch wenn ich nach wie vor daran arbeite, ein Gewohnheitsmensch. Fuerteventura mit seinem schönen Club Robinson Esquinzo Playa kannte ich bereits, auch wenn das einige Jahrzehnte her ist. Aber da mir dieser schöne Urlaub trotzdem in sehr guter Erinnerung geblieben ist, suchte ich zunächst hier eine Unterkunft. 

Die Buchung:

Nun wollten wir auch nicht so viel Geld investieren. 10 Tage mit Verpflegung sollten es aber sein. Es gibt ja unzählige Suchmaschinen für Reisen. Wir haben uns seit einer Weile mit der Seite von Tchibo-Reisen angefreundet. Sie ist nicht nur sehr übersichtlich und benutzerfreundlich, bei einer Buchung sind die Mitarbeiter, sollte man Kontakt aufnehmen, sehr kompetent und zuverlässig. Die Buchungsbestätigungen werden auch kurzfristig versendet, wir fühlen uns dort sehr gut aufgehoben und haben bereits einige Reisen innerhalb Deutschlands darüber gebucht. 

Was allerdings ärgerlich war, ist das wir zweimal eine Reise gebucht hatten, die dann von Tchibo-Seite storniert wurde, da diese nicht mehr verfügbar waren. In der heutigen Zeit muss man doch davon ausgehen, dass wenn ein freier Termin angezeigt und „zunächst“ bestätigt wird, auch verfügbar ist. Dem war jedoch nicht so. Wir haben dann ein anderes Datum gefunden, der Mitarbeiter hat sich auch sehr um uns bemüht, trotzdem unschön. 

Nichtsdestotrotz waren wir zuversichtlich, eine gewünschte Kanarenreise auf der Seite zu finden. Ich schlug vor, all inclusive zu buchen, was Becca für überflüssig hielt. Da wir ja vorhatten, nicht nur im Hotel zu sein, sondern die Insel zu erkunden, ist ein Frühstück und Abendessen ihrer Meinung völlig ausreichend. Auf der einen Seite natürlich richtig. Aber wenn der Preisunterschied nicht so immens ist, lohnt es sich ja schon wegen der Getränke, war meine Argumentation. Gesagt getan. 

Becca wurde fündig und schlug das Sol Fuerteventura Jandía (Landeskategorie 4-Sterne) vor. Sowohl die Bilder als auch die Beschreibung sprachen uns sofort beide an. Der Preis all inclusive, Flug ab Hamburg, 10 Tage inclusive, Transport vom Flughafen zum Hotel und zurück, betrug 908,- Euro pro Person, was wir als nicht teuer empfanden. Gebucht und schnell bestätigt machten wir uns anschließend schlau, was die aktuellen Corona-Bedingungen vorschreiben was die Einreise nach Spanien betrifft. 

Die Vorbereitungen:

Wichtig ist, dass man ein Einreiseformular ausfüllt. Das kann man entweder per App oder über das spanische Portal (alles auf deutsch). Die Seite findet Ihr hier! Ausführliche Informationen findet man auch auf der Seite des ADACs, hier!

Wichtig: Das Formular kann maximal 48 Stunden vor Reiseantritt ausgefüllt werden. Dazu wird der QR-Code der vorhandenen Corona-App benötigt und die Sitzplatznummern im Flugzeug. Da wir diese durch die Pauschalreise nicht hatten, musste ich zunächst bei Eurowings nachfragen und konnte die Plätze dann buchen. 

Der Flug:

Der Flug mit Eurowings war, was Turbulenzen angeht, sehr angenehm und ruhig. Den Sitzplatzabstand auf den normalen Plätzen bei einer Größe von 1,80 Metern kann ich allerdings nicht gerade als bequem oder gar komfortable bezeichnen. Auch das es nicht mal mehr ein Glas Wasser kostenlos gibt, waren wir nicht gewohnt. Alles muss bezahlt werden und kann ausschließlich per Kredit- oder EC-Karte bezahlt werden. Es empfiehlt sich also, nach dem Sicherheitscheck noch ein Getränk zu kaufen und auch ein paar Snacks im Handgepäck bei sich zu haben. 

Der Transport:

Angekommen am Flughafen Fuerteventura Puerto del Rosario geht es an in den Unterlagen beschriebenen Schalter. Dort wird einem mitgeteilt (auf deutsch), an welchen Busstopp man abgeholt wird. 

Wir mussten nicht lange auf den Bus warten. Dieser war ein großer Reisebus, etwas in die Jahre gekommen, aber völlig in Ordnung. Lt. Reiseunterlagen sollten wir eine Fahrzeit zwischen einer und eineinhalb Stunden zum Hotel benötigen. Der Navi zeigte und eine gute Stunde an. 

Wenn Du das erste Mal auf Fuerteventura bist, lass Dich von dem Anblick der Einöde nicht erschrecken. Es sieht aus wie in einer Kraterlandschaft. Allerdings hat das irgendwie auch einen gewissen Charme. Allerdings wurde es nach gut einer Stunde Fahrt langsam dunkel und noch eine Weile später wurden die ersten Mitreisenden an den jeweiligen Hotels abgesetzt. Laut Navi war unser Hotel dann irgendwann nur noch wenige Kilometer entfernt. Allerdings fuhren wir erneut das nächste Hotel an, entfernten uns unserem dann wieder und wieder zum nächsten Hotel. Das nervte dann irgendwann richtig. Nach etwa zwei Stunden waren wir dann endlich an der Reihe. Gefühlt waren es vier Stunden. 

Tipp: Wir werden uns wohl das nächste Mal einen Leihwagen oder ein Taxi leisten. Die Busfahrt ist bei so vielen Stopps wirklich total anstrengend und es nervt irgendwann nur noch. 

Leihwagen sind aber gar nicht so einfach zu bekommen, jedenfalls nicht spontan. Auch wenn beworben wird, ab einem Tag, verleihen einige Autoverleiher nur (mindestens) drei Tage. Also auf jeden Fall entweder vor der Reise schlau machen und buchen oder zumindest gleich nach der Ankunft!

 

Endlich am Hotel angekommen betraten wir in den Eingangsbereich. Der erste Eindruck war sehr gut. Hell, freundlich, alles wie neu. Am Empfang angestellt dauerte es gar nicht lange,  bis wir von einer sehr freundlichen Mitarbeiterin herzlich (auf deutsch) begrüßt wurden. Die Mitarbeiterin informierte uns über alle notwenigen Details. Es blieben keine Fragen offen. Was wir besonders zu schätzen wussten, wir bekamen nicht die üblichen, obligatorischen Armbänder, sondern welche, in denen unsere Zimmerschlüsseln als Chip enthalten waren. Es war also keine Keykarte während des gesamten Aufenthaltes nötig. Das kannten wir auch noch nicht. Nachdem wir nach ihrer Beschreibung gut unsere Zimmer gefunden hatten, waren wir gespannt auf die Größe und Einrichtung. Und erneut waren wir schwer begeistert. Unser Zimmer war modern mit einem extra Wohnzimmer mit Fernsehen (den wir allerdings nicht einmal genutzt haben), einem Schrank, mit ausreichend Platz, einem sehr schönen und großen Badezimmer mit Badewanne und einer Glaswand , um auch nur duschen gehen zu können und einem sehr gemütlichen und großzügigen Schlafzimmer, ebenfalls mit einem Fernseher und einem Safe. Am Schlafzimmer war ein großer Balkon, der genügend Platz hatte, um unsere beiden Yogamatten auszubreiten, mit Sicht auf den Innenbereich der Anlage. Alles in allem waren wir sehr zufrieden mit unserem Zimmer. 

Die Anlage:

Trotz Dunkelheit verschafften wir uns erst einmal einen Überblick über die Anlage, die größer war, als ich es erwartet hatte. Diese Erwartungen wurden weit übertroffen. Ein sehr großer Pool, schöne Liegen drum herum, ein Kinderpool und eine Pool-Bar, die tagsüber Snacks und Getränke bereit hielt. Etwas erhöht und separiert ist dann noch ein Liegebereich am Pool. Von hier aus kann man direkt aufs wunderschöne Meer schauen. Zwei Poolhandtücher bekommt man an der Rezeption für eine Kaution von 20,- Euro. 

Zwei Squash Courts, einen Essbereich unter freiem Himmel, einen überdacht und direkt daran rundherum verschiedene Sitzmöglichkeiten, um abends (oder auch tagsüber, wenn man das möchte) bei einem Getränk zu verweilen und vielleicht etwas zu spielen. 

Dieser und auch der Essbereich ist recht nüchtern gestaltet. Die Einrichtung zwar modern, aber irgendwie fehlt etwas. Vielleicht ein paar mehr Pflanzen oder gemütlichere Sitzmöglichkeiten. Es ist völlig in Ordnung, aber da besteht Luft nach oben. 

Die Essenszeiten muss man für den gesamten Aufenthalt nach der Ankunft am Empfang bereits festschreiben. Man kann diese zwar noch ändern, aber um so den Essbereich zu entzerren, wählt man aus drei Zeiten. Das war auch völlig ok. Den kleinen Zettel mit den gewählten Zeiten muss man beim Betreten des Essbereiches kurz vorzeigen. 

Das Essen:

Frühstück:

Alle Mahlzeiten werden in Buffet-Form angeboten. Das Frühstück war sehr reichhaltig und sehr abwechslungsreich. Verschiedene Sorten Brot, Brötchen (da hätte ich mich über eine kleine Auswahl frischer Brötchen vom örtlichen Bäcker gefreut anstatt der kleinen, etwas trockenen Angebotenen) und Toastbrot. Viele verschieden Sorten Wurst, Lachs und Käse, Eierspeisen nach Wahl auch frisch nach Wunsch zubereitete warme Speisen und sämtliche Kaffeespezialitäten, Tee und Säfte. Frisches Obst und Pancakes und sogar einige Süßigkeiten rundeten das Angebot ab. Generell alles mit Selbstbedienung, freier Platzwahl, abgeräumt wurde immer zügig vom Servicepersonal. Fehlte etwas am Buffet wurde es schnall nachgefüllt, auch bis kurz vor Ende der Zeiten. Egal, für welche der drei Zeiten man sich für die Einnahme entschied, es war immer alles reichhaltig vorhanden. Auch Glutenfreie Speisen wurden angeboten. Sämtliche Getränke holt man sich aus Automaten, einschließlich Wein und Bier. 

Mittagessen:

Mittags waren wir nicht immer in der Hotelanlage. Wenn doch, wurden wir generell fündig. Ob Fleisch, Fisch, vegetarisch, ob Hotdog, Burger, Pasta oder Salate, es war für jeden etwas dabei. Neben dem großen Buffet wurde auch noch frisch gekocht. Auch hier gab es immer Abwechslung. 

Klasse, dass man generell unter freiem Himmel essen konnte. War das Restaurant bereits geschlossen, wurde man auch an der Poolbar satt. Auch hier gab es verschiedene Angebote. Mal fertig Sandwiches, Paella oder Burger, mal Kuchen. 

Abendessen: 

Ähnlich wie mittags gab es ebenfalls sehr viel Auswahl. Zusätzlich dann immer wieder einen extra Bereich mit zum Beispiel einer großen Auswahl an Sushi, Wraps oder Käse- und Salami-Platten. 

Alles war immer frisch zubereitet und heiß. Wir waren mit der Auswahl generell sehr zufrieden. Abends habe ich mir dann immer einen kleinen Pappbecher mit Naschis zusammengestellt. Die konnte ich dann mitnehmen und hatte gleich etwas „Verpflegung“ für den nächsten Tag.

Getränke:

An der Bar konnte man sich sehr viele alkoholische und antialkoholische Getränke kreieren lassen. Ob Gin, Pernod, Whiskey, ob Sekt oder Bier. Natürlich waren keine Premium Cocktails dabei (hätte man mit Zuzahlung bekommen können), aber uns hat das völlig ausgereicht. Die gleiche Auswahl gab es tagsüber auch an der Poolbar. 

Was das Servicepersonal angeht waren alle aufmerksam, schnell und freundlich. Mit allerdings fast ein wenig zu emotionslos. Man hatte bei den Meisten nicht das Gefühl, als wollten sie mit den Gästen mehr als zwei Worte reden. Das war ok, aber das haben wir auch schon anders und irgendwie herzlicher erlebt. Nicht falsch verstehen, alles war gut organisiert und hat perfekt geklappt. Ein etwas älterer Mitarbeiter als die anderen schien im Team der Chef zu sein. Bei ihm hatte ich immer das Gefühl, nur nicht kleckern zu wollen, so autoritär wie er das gesamte Geschehen und seine Mitarbeiter beäugte. Da hätte ich mir gerne mal ein herzliches Lächeln gewünscht.

Die Hotelanlage ist nur wenige Gehminuten vom breiten, wirklich sehr schönen Strand entfernt. Viele kleine Geschäfte und Restaurants sind in der Nähe, ein kleiner Hafen und eine Menge Wanderwege. Diese werde ich (versuchen) in Kürze mal hier in meiner Wanderrubrik zu veröffentlichen. 

Mehrfach während unseres Aufenthalts gab es Livemusik. Sowohl am Pool tagsüber als auch abends während des Essens. 

Bewertung:

Lage: Das Hotel liegt in Jandia im Süden der Insel. Direkt am Strand, Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants direkt in unmittelbarer Nähe. Hier in Jandia gibt es im Gegensatz zur restlichen meist kargen Insel zumindest Wiesen, Blumen und Palmen.

Empfang: Sehr freundlicher, herzlicher und professioneller Empfang.

Mitarbeiter: Am Empfang und auch an der Bar sehr nette und freundliche Mitarbeiter, die auch gerne einmal einen Spaß machten. Servicemitarbeiter im Restaurant sehr aufmerksam und freundlich. Wie bereits beschrieben, ein Lächeln mehr und etwas herzlicher wäre toll.

Sauberkeit: Die Zimmer und die gesamte Anlage sind wirklich absolut sauber. Die Zimmer werden täglich gereinigt.

Speisen: Es gibt zu allen Zeiten eine tolle Auswahl an verschiedenen Speisen und Getränken. Sehr abwechslungsreich und liebevoll zubereitet. Cocktails sind völlig in Ordnung, aber keine mit Schirmchen geschmückten Premium Getränke erwarten. Wer das möchte, muss zuzahlen. Meiner Meinung nach aber nicht erforderlich.

Erhaltungszustand: Die gesamte Anlage wurde frisch renoviert und ist in einem erstklassigen Zustand. Bis auf den etwas nüchternen Essensbereich gibt es rein gar nichts zu bemängeln.

Preis- Leistung: 10 Tage Flug und all inclusive für knapp unter 1000,- Euro finde ich vollkommen in Ordnung.

Wellness: Es werden verschiedene Sportarten wie Pilates, Yoga und Wassergymnastik angeboten. Was richtig schlecht ist, der Pool öffnet täglich erst um 10.00 Uhr. Da wir gerne vor dem Frühstück eine Runde schwimmen, hat uns das sehr gestört.

Ich kann dieses Hotel in Zusammenhang mit der Pauschalreise über Tchibo-Reisen auf jeden Fall weiterempfehlen. Wir waren beide begeistert und würden auf jeden Fall erneut buchen. Die Poolzeiten haben uns allerdings wirklich gestört. Und auch die lange Fahrt mit dem Bus zum Hotel und zurück. Da würde ich mir das nächste Mal lieber ein Taxi oder einen Leihwagen mieten.

Bewertung:
4.5/5

4,5 Sterne