Steilküste Stohl

Ein Ausflug bei traumhaftem Wetter

Unterwegs mit Erlebnisreicher.de

Als wir von unserem heutigen Hike nach Hause kamen und von unterwegs ein Bild an alle unsere Nachbarn geschickt hatten, fragte mich einer erstaunt: Wo wart ihr denn? Eine Steilküste, hier in unserer Nähe, in Schleswig-Holstein? 

Ich musste leicht schmunzeln. Ja, es heisst nicht umsonst, „Willkommen im schönsten Bundesland der Welt“

Hier gibt es viel zu sehen! 🙂

Hier, wo andere Urlaub machen...

Nach etwa fünfundzwanzig Minuten mit dem Auto von Kiel aus erreicht man bereits den Campingplatz in Surendorf. Zu dieser Jahreszeit (Februar) kann man hier leicht öffentliche Parkplätze finden und zeitlich unbegrenzt umsonst parken. Es sei denn, man schläft bei diesem schönen Wetter zu lange, denn irgendwann wird auch hier der eine oder andere Parkplatz dann voll!

Nach ein paar Metern ist man bereits am schönen Strand. Auch im Winter sind immer noch sehr viele Campingwagen zu sehen. Ob da bei der Kälte noch jemand übernachtet, frage ich mich fröstelnd. 

Gute zwanzig Kilometer und der ganze Tag liegen vor uns!

Wie immer ist unser Begleiter, der kleine Rucksack, mit dabei. In ihm ein paar Snacks, etwas zu trinken, ein paar „Naschis“ (meistens nur für mich, also für meinen Kreislauf), und eine Powerbank. Auf gehts an diesem wieder einmal herrlichen Tag. 

Es sind minus acht Grad und meine erste, gute Tat, liegt bereits hinter mir. Ich konnte, nachdem unser Auto die Nacht gemütlich in der Garage verbracht hat, einem Nachbarn unser nagelneues Enteisungsspray ausborgen. Der hat sich gefreut und ich konnte so feststellen, dass es funktioniert. 

Wir sind wieder eingemurmelt, aber eigentlich hat man gar nicht das Gefühl, dass es so kalt ist. Dabei sind wir nicht einmal auf Betriebstemperatur. 

Was mir gerade einfällt, kann mir jemand folgende Frage beantworten? Warum darf ich mir am PC, bzw. an meinem iMac, immer die Finger wund schreiben, wenn auf allen Smartgeräten Textvorschläge erscheinen und ich mir oft einiges an Arbeit spare. Wieso funktioniert das nicht an einem Rechner. Ist doch merkwürdig, oder? Na, das kommt sicher auch bald. Weiter gehts also.

Am Strand angekommen müssen wir aufpassen, wo wir hintreten, überall sind Eisschollen und spiegeln herrlich in der Sonne. Der Blick zur Linken zum Meer und zur Rechten zur Steilküste, ein absoluter Hochgenuss bei diesem Wetter. 

Schon nach einiger Zeit verlassen wir den Strand und entscheiden uns, oben weiter zu laufen. Nun haben wir vor uns den Wald und links den Blick auf die Steilküste bzw. herunter von der Steilküste. Blauer Himmel, die Ostsee, was will man, Meer

Zwischendurch stoßen wir immer mal wieder auf Warnschilder, „Durchgang verboten, Lebensgefahr durch Küstenabbrüche“. Man sollte also lieber auf dem Weg bleiben. 

Irgendwann kommen wir zu einem Uferschwalbenschutzgebiet. Hier darf ich weder meine Drohne, die ich (noch) nicht besitze, noch meinen Gleitschirm oder Drachen benutzen. Nicht einmal, wenn ich irgendetwas davon besitzen würde. 

Obwohl, nach kurzer Zeit höre ich ein Summen über uns und was soll ich sagen, doch eine Drohne. Kann denn der Pilot keine Schilder lesen?

Das Schönste ist auch an diesem Tag die absolute Ruhe. Noch schöner natürlich wieder meine Begleitung!!! Es dauert eine Weile, bis ein paar mehr auf die Idee kommen, „uns Gesellschaft“ zu leisten. Nicht falsch verstehen, ab und an mögen wir Gesellschaft gerne, ab und an sind wir aber auch einfach am liebsten alleine mit der Natur. 

Nach einer Weile kommt dann ein erneutes Warnschild, dieses Mal aber eindringlicher. „Kein öffentlicher Weg, Lebensgefahr durch Absturz“! Nun ist dieser allerdings auch nicht gesperrt und es steht nichts von verboten. Also laufen wir weiter und kommen dann aber tatsächlich an einen sehr, sehr schmalen Weg. Nicht allzu lang, aber links geht es echt steil hinunter und rechts ist auch auch keine gute Idee, sich eventuell festzuhalten! Es ist Stacheldraht der eine Wiese schützt. Wer also unter Höhenangst leidet, so wie ich, sollte eventuell hier lieber umkehren. Auf keinen Fall ist es etwas für ältere Menschen oder Kinder. Erst hatte ich mir überlegt, mein Handy draufzuhalten und zu filmen, bekam dann aber völlig zurecht den bösen Blick meiner besseren Hälfte. Schnell weiter gehen und möglichst weit rechts halten, kein Gegenverkehr zulassen und durchatmen auf der anderen Seite. Wer hätte gedacht, dass es in unseren Gefilden so etwas gibt, ich nicht. Also im Zweifel lieber darauf verzichten. 

Entspannter geht es dann weiter Richtung „Hofe Bülcke“. An dieser Stelle stand einstmals eine mittelalterliche Burg aus dem 14. Jahrhundert. Auf einem Hinweisschild kann man hierzu Interessantes lesen. Verrückt, wenn man überlegt, was sich hier wohl einmal abgespielt hat. Wäre doch zu geil, wenn man einfach mal ein Stück zurückspulen könnte, um das zu sehen. 

So what, wir stiefeln weiter nach einem kurzen Snack, danke Mama, die Pfannkuchen waren wieder sehr lecker, und gehen am Klärwerk vorbei. Teilweise muss man von hier, wenn man nicht direkt umkehren möchte, ein Stück an der Straße entlang gehen. Aber es ist nicht weiter schlimm, da der Verkehr überschaubar ist und uns ein Fußgängerweg von den Autos trennt.

Nach einer Weile biegen wir dann rechts ab und kommen auf unseren alten Weg zurück. Nach knapp fünf Stunden erreichen wir dann zufrieden unser (sehr dreckiges) geliebtes Auto. 

Was haben wir mitgenommen von diesem, wieder einmal sehr schönen, Ausflug? Frische Luft für die Lunge, Licht für den Körper und Wohlbefinden. Dankbarkeit für die schöne Zeit und ich leider wieder einmal ein paar Blasen unter den Füßen. Aber irgendetwas ist ja auch immer, oder? 🙂