Hotel VAYA Post Saalbach
In den österreichischen Alpen waren wir zu Gast in dem Ort Saalbach-Hinterglemm. Genauer gesagt, im Hotel VAYA Post Saalbach. Das 4-Sterne-Hotel blickt auf eine unfassbare 600-jährige Geschichte zurück. Ausgestattet mit unterschiedlichen Zimmern und Suiten und einem großen Wellnessbereich, liegt das Hotel mitten in einer wunderschönen Berglandschaft. Diese ist nicht nur bei Ski-Fans und Bikern sehr beliebt, sondern auch bei Wanderern.
Der Empfang war sehr freundlich. Besonders hat uns gleich gefallen, dass wir unseren Wagen kostenlos an der auf einem der Parkplätze zur Verfügung gestellten Wallbox aufladen konnten. Das Parken war jedoch nicht kostenlos.
Unser Zimmer befand sich im Traditionshaus. Es war sehr geräumig, mit einem großen Bett, einem Sofa, einem großen Badezimmer und einem Blick auf den Naturpool. Das Zimmer war sehr stylisch und gemütlich eingerichtet. Sehr viel Holz, schöne Farben, man konnte sich sehr wohlfühlen. Das Bett war für meinen Geschmack nicht wirklich bequem, das WLAN leider schlecht, man flog immer wieder aus dem Netz. Es war aber angenehm, dass unser Zimmer sehr ruhig war. Weder Geräusche aus anderen Zimmern noch von draußen störten.
Der Wellnessbereich ist wirklich sehr schön. Er besteht aus einem kleinen Innen- und Außenpool. Beide mit Blick auf die Berge. Des Weiteren luden zwei Dampfsaunen, eine 90-Grad Sauna, Ruhebereiche und Hot-Stone-Liegen zum Verweilen ein. Außerdem befindet sich direkt vor dem Hotel ein Naturpool. Dieser war natürlich sehr kalt, doch trotz dieser echten Herausforderung, herrlich darin zu schwimmen und danach in der Sauna oder im warmen Pool aufzuwärmen.
Zur Übernachtung gehörte Halbpension, also ein Frühstücksbuffet und ein Abendessen, das aus einem Vorspeisen-Buffet, also Salat und Suppe, der Hauptspeise, einem Dessert und verschiedenen Sorten Käse bestand. Wir hatten für unseren gesamten Aufenthalt einen festen Tisch und konnten bereits morgens das Hauptgericht aus drei Optionen für abends wählen.
Das Frühstücksbuffet war in Ordnung. Die Brötchen waren leider keine Bäckerei-Kunst und es fehlte generell eine Zange, um diese aus dem Korb nehmen zu können. Das Brot musste man zuschneiden; es fehlte ein Tuch zum Festhalten. Beides nicht gerade hygienisch, erst recht nicht in Corona-Zeiten. Das gesamte Frühstücksangebot und auch die Qualität waren ok, mehr aber auch nicht. Die Auswahl an Aufschnitt und Käsesorten war sehr übersichtlich, das Obst war häufig unzureichend portioniert (z.B. große Reben von Weintrauben, von denen man sich per Hand etwas annehmen musste), es fehlte an Leckereien und kleinen Highlights. Bedauerlicherweise gab es auch keine Beschriftungen. Das erste große Manko war, das sehr schlecht nachgefüllt wurde. Es fehlte quasi immer irgendetwas. Mal die Brötchen, mal die Butter, mal das Ei. Man hatte tatsächlich nicht den Eindruck, dass irgendjemand verantwortlich war. Das allerdings nicht nur bei den Speisen, sondern in der gesamten Hotelanlage.
Das zweite Manko bestand darin, dass die Mitarbeiter Verständigungsschwierigkeiten hatten. Fast alle sprachen Deutsch mit Akzent, was ja nicht schlimm ist. Allerdings musste man sich etwas einhören, um alles zu verstehen. Wenn man aber spezielle Fragen hatte, konnten diese aufgrund der Sprachbarrieren nicht immer beantwortet werden. Sämtliche Servicekräfte, diese bestanden zum größten Teil aus jungen Damen, waren mit ihrem schicken Outfit optisch ein absoluter Gewinn und auch sehr freundlich. Trotzdem hatte man das Gefühl, dass keine wirklich vom Fach war. Am auffälligsten war ein Mitarbeiter, der unsere gesamte Frühstücksauswahl abräumte, während wir uns zusammen etwas vom Bufett holten. Das Buffet war eine kleine Strecke von unserem Tisch entfernt. Also wurden unsere unberührten und gefüllten Orangensaft-Gläser, die unbenutzten Teetassen samt Kannen, Teller mit Wurst und Brötchen, also alles, was wir nacheinander vom Büffet geholt hatten, abgeräumt. Als ich den Kellner irritiert darauf ansprach, er hatte das volle Tablett noch in den Händen, schaute er mich nur fragend an und rannte mit unserem liebevoll zusammengestellten Frühstück davon. Eine Mitarbeiterin fragte mich, was denn vorgefallen ist, entschuldigte sich und gab mir zu verstehen, dass dieser Mitarbeiter kein Deutsch spricht. Leider wurde nach diesem Vorfall unser Tisch auch nicht neu eingedeckt, so dass wir uns nicht nur ein neues Frühstück zusammenstellen sondern auch Besteck und Geschirr mühsam beisammensuchen mussten. Allerdings war das anscheinend nicht das einzige Problem bei dem Kollegen. Teller wurden übereinander gestapelt, Geschirr ging zu Bruch, in Gläser wurde beim Abräumen mit den Fingern gefasst und Essen wurde entweder auf den Tisch „geworfen“ oder dem Gast wurde der heisse Teller einfach in die Hand gedrückt. Von Servieren konnte man wirklich nicht sprechen. Es fehlte also nicht nur an der Sprache, sondern an jeglichem Gespür für den Gast und Service. Für ein vier Sterne Hotel sehr unangebracht.
Daneben fiel ein Mitarbeiter mit Erfahrung und Fachkenntnis sehr positiv auf. Wenn dieser im Dienst war, egal ob morgens oder abends, hatte er den gesamten Bereich im Griff. Interagierte freundlich mit den Gästen, gab professionelle Weinempfehlung, kümmerte sich um alles, was anlag. Von dieser Art Mitarbeiter hätte man ein paar mehr benötigt.
Das Abendessen war sehr hochwertig angerichtet und von sehr guter Qualität, was man auch schmeckte. Durch die Vor- und Nachspeisen wurde man auch sehr satt. Das Käsebuffet, was eigentlich als Abschluss dienen sollte, war leider oft schon fast abgeräumt, wenn man mit dem Essen fertig war.
Zum Aufenthalt gehört die sogenannte Joker-Card. Mit dieser Card erhält man die kostenlose Nutzung von bis zu 6 Bergbahnen in Saalbach-Hinterglemm. Das ist natürlich ein absoluter Mehrwert, da die Bahnen sonst nicht gerade günstig sind. So war es ein absolutes Highlight, diese kostenlos nutzen zu können.