Worum geht es?
Hier wohnt Kieler Geschichte
Lornsenstraße 52–60 Unser Zuhause steht auf dem Spiel
Lornsenstraße 52–60 bewahren
In der Lornsenstraße droht der Abriss von 40 bezahlbaren Wohnungen und der Verlust gewachsener Grünanlagen.
Wir sagen: Nicht mit uns!
Jede Stimme zählt, jedes geteilte Bild macht den Unterschied.
Wie lange noch bis zum ABRISS???

Unser Zuhause steht auf dem Spiel
Jede Mauer erzählt eine Geschichte. Lassen wir sie nicht verstummen.

Grün statt Abrissbirne
Innenhöfe voller Leben schützen, statt Betonwüste schaffen.

Hier wachsen nicht nur Bäume, sondern auch Nachbarschaften
Bezahlbarer Wohnraum verschwindet schneller, als er neu entsteht.
Geplant war Sanierung. Jetzt droht der Abriss.
Im Jahr 2019 wurde beschlossen: Die Häuser in der Lornsenstraße 52–60 sollen saniert werden, behutsam, wie es bei Genossenschaftswohnungen üblich ist. Das war die Zusage.
Die Mieter glaubten daran. Viele machten sich auf bauliche Veränderungen gefasst. Doch dann kippte alles.
Ein angebliches Gutachten, das keiner sehen darf.
Plötzlich hieß es: Die Häuser seien „nicht mehr wirtschaftlich sanierbar“. Angeblich bestätigt durch ein Gutachten. Ein Papier, das bis heute niemand kennt.
Weder die Mieter. Noch der Mieterverein. Noch die Presse. Noch die Politik.
Wie kann man so eine drastische Entscheidung treffen, ohne Offenlegung, ohne Transparenz?
Auf Sand gebaut, im wahrsten Sinne des Wortes.
„Der Boden trägt nicht“, heißt es plötzlich. Auf gut Deutsch: Man könne nicht aufstocken, keine Fahrstühle auf Stelzen errichten. Ist das ein Abrissgrund? Sollen alle Häuser in Kiel, die auf Schutt und Asche gebaut worden sind, abgerissen werden? Dann müssen sich eine Menge Bürger auf Abrisspläne einstellen.
Aber: Die Häuser stehen seit Jahren fest. Die Treppenhäuser sind trocken, die Keller sauber, die Wohnungen in bestem Zustand.
Was hier als „Problem“ verkauft wird, ist eine vorgeschobene Abrisslogik.
Was wirklich geplant war: Abriss statt Substanzerhalt.
Dabei war längst klar, was saniert werden sollte:
Neue Fenster, Dämmung und andere kleine Maßnahmen. Die Häuser gegenüber, auf dem selben Untergrund erbaut, wurden energetisch saniert. Das war überhaupt kein Problem!
Eine Aufwertung im Bestand, bezahlbar, sozial, nachhaltig.
Doch irgendwann war davon keine Rede mehr. Auf dem Dachboden wurden plötzlich Warnschilder angebracht: „Nur 100 kg pro Quadratmeter belastbar“, als wolle man den Eindruck erwecken, das Gebäude stünde kurz vor dem Einsturz.
Einige Mieter trauen sich seitdem nicht einmal mehr, ihre Weihnachtskiste hochzutragen, aus Angst, durchzubrechen. Andere stiegen vorher auf die Waage, um zu kontrollieren, ob sie nicht über 100 kg wiegen. (Ist natürlich nur ein sarkastischer Scherz!)
Ein absurdes Schauspiel, mehr Einschüchterung als Information.
Von einst 40 Mietparteien sind nur noch 16 übrig!
Inzwischen wohnen nur noch 16 langjährige Mietparteien von ursprünglich 40 in den Häusern. Sie haben durchgehalten, trotz Unsicherheit, Angst, Intransparenz. 24 Einheiten sind bereits nur noch befristet vermietet.
Jetzt sollen alle raus. Stück für Stück. Spätestens Ende 2027 soll das letzte Licht ausgehen.
Während überall in Kiel bezahlbarer Wohnraum fehlt, sollen 40 bezahlbare Wohnungen in einem einwandfreien Zustand verschwinden.
Was hier zerstört wird: Ein ganzes Stück Stadtgesellschaft!
In der Lornsenstraße lebt keine anonyme Masse.
Hier wohnen Menschen mit Einschränkungen, Rentnerinnen, Familien mit Kindern, Alleinerziehende, Geringverdienende, junge Menschen, Hochbetagte, Menschen mit Migrationshintergrund.
Ein echtes, lebendiges, durchmischtes Quartier, wie es politisch oft beschworen, aber immer seltener realisiert wird.
Häuser in bestem Zustand und trotzdem zum Abriss freigegeben?
Hier fault nichts, hier bröckelt nichts.
Ein Experte vor Ort, der Untersuchungen angestellt hat, bestätigte einigen Mietern auf deren Nachfrage, dass sich das gesamte Gebäude in einem sehr guten Zustand befindet. Die Ringanker, die die Häuser zusammenhalten, sind ebenfalls völlig in Ordnung und das Haus könnte wahrscheinlich auch noch die nächsten 100 Jahre so stehen bleiben.
Wer so etwas abreißt, handelt nicht im Sinne der Mieter, sondern nur im Sinne von Rendite. Genossenschaften sind dem Gemeinwohl und den Interessen ihrer Mitglieder verpflichtet, nicht der Rendite.
Wer anfängt, mit dem Abriss bewohnbarer Häuser Gewinne zu maximieren, hat den Sinn einer Genossenschaft gründlich missverstanden.
Ja, Häuser können alt werden. Aber hier ist nichts krank.
Natürlich gibt es Situationen, wo ein Gebäude nicht mehr zu retten ist, etwa bei Schimmel, maroden Statiken oder Brandschäden. Ein Haus muss abgerissen werden, wenn es baufällig, gesundheitsschädlich oder irreparabel beschädigt ist.
Aber das ist hier nicht der Fall.
Die Häuser in der Lornsenstraße stehen stabil, trocken, energetisch sanierbar und vor allem: bewohnt.
Hier leben Genossen, keine gewöhnlichen Mieter.
Das heißt: Sie haben ein lebenslanges Wohnrecht, Mitspracherechte, Teileigentum.
Doch behandelt werden sie, als seien sie Ballast, der verschwinden muss.
Das ist nicht rechtens. Und es ist nicht hinnehmbar.
Was wir fordern: Erhalt statt Entmietung. Sanierung statt Spekulation.
Wir fordern:
Stopp der Abrisspläne!
Transparenz über alle Gutachten und Entscheidungsprozesse!
Rechtssicherheit für die verbliebenen Bewohner!
Eine Sanierung im Bestand, wie sie 2019 zugesagt wurde!
Jetzt ist die Zeit, zu handeln!
Diese Entwicklung betrifft uns alle, nicht nur die, die hier wohnen.
Denn was hier passiert, passiert auch anderswo:
Verdrängung. Abriss. Neubau für wenige. Und Wohnraumverlust für viele.
Beteilige Dich:
Komme zum Straßenfest „Altes erhalten“ am 7. September von 10-17 Uhr!
Unterschreibe die Petition gegen den Abriss hier!
Sprich darüber. Teile es. Frag nach.
Denn nur wenn wir laut bleiben, bleibt die Lornsenstraße bestehen.
Mehrere gesunde Kastanien wie diese hier auf dem Hinterhof wurden auf dem Grundstück einfach gefällt, mitten im Wohngebiet.
Klimaschutz? Nachbarschaft? Spielplatz? Alles egal, die Bäume sind weg.
Sie haben unsere Kastanien gefällt, ohne Vorwarnung, ohne Gewissen.
Jahrzehnte gewachsen, in Minuten zerstört.
Wo früher Kastanien standen und Kinder spielten, steht heute Beton mit Aktenordnern.
Statt Nachbarschaft: ein Schreibtischklotz.
Kühle Verwaltung statt lebendiger Spielplatz.
Wo Schatten war, ist jetzt Wirtschaft.
Da, wo Kinder spielten, stapeln sich jetzt Anträge.
Das Einzige, was hier noch wächst, ist Papierkram.
Steriler Zweckbau, als hätte es nie Bäume und spielende Kinder gegeben.
Ein grauer Block für graue Entscheidungen.